Geigenbaumeister
Ungewöhnliche Arbeitsweise für außergewöhnliche Instrumente
Wenn ich ein altes Meisterinstrument kopiere, will ich dem Klang des Originals so nahe wie möglich kommen, und dazu bediene ich mich einer ungewöhnlichen Technik. Wie bei einer Kathedrale wird zuerst der Innenraum geplant. Das heißt, man beginnt mit der Gestaltung der Innenwölbung. Die Plattenstärken werden anschließend von außen draufgesetzt. Bei dieser Konstruktionsweise wird ein kleiner konischer Birnbaumnagel, der so genannte „Central-Pin“, im Klangzentrum (Schwerpunkt) des Bodens verankert.
Bau der Zargen
Die Zargen werden nach der italienischen Methode über der Innenform mit stumpf und lang in die Ecken laufenden Mittelbugreifchen gebaut.
Lackarbeiten nach Cremoneser Vorbild
Lackiert werden die Instrumente mit einem relativ weichen, dünnen Öllack – gefärbt mit Pigmenten nach Cremoneser Vorbild auf goldbraunem Grund. In meiner Werkstatt wird der Lack nach eigener Rezeptur selbst hergestellt. Meistens werden die Instrumente als Altimitation gebaut. Dies bedarf einer vorbereitenden Behandlung bereits vor dem Lackieren.
Vom Klangholz zum Meisterinstrument
In der Werkstatt von Konrad Kohlert werden alle Instrumente in reiner Handarbeit gebaut – bis ins kleinste Detail. Mit Erfahrung, Ausdauer, Hingabe und viel Fingerspitzengefühl entstehen so Meisterinstrumente mit außergewöhnlichen Klang- und Spieleigenschaften. Von erlesener Schönheit.
Ein magischer Moment: Das Anreiben der Farbpigmente mit dem Glasläufer auf einer Glasplatte.
Ausgewogenheit von Ästhetik und Zweck: Der Einlegespan wird in den Adergraben des Bodens eingearbeitet.
Ein Meisterwerk im Entstehen: Der Zargenkranz ist bereit zum Aufleimen auf den Boden und Decke.
ANSCHRIFT
Konrad Kohlert Geigenbaumeister
Waldstraße 40
Poxdorf 91099